In diesem Video richte ich mich gegen den Irrlehrer EndzeitreporterMCM und beantworte sein Video "Das antichristliche Evangelium -> Der Fluch der falschen Heilsbotschaft". Der EndzeitreporterMCM hat damit auf einen Hangout reagiert, bei dem ich zu Gast bei Patrick von Gottweisses war. Wir hatten über die Trinität und Gottheit des Sohnes Gottes geredet und warum es keine Sündenvergebung geben kann, wenn der Herr Jesus nicht mit dem Vater ebenbürtig Gott ist. In der Beschreibung unter dem Video findet ihr einen Link zum Hangout mit Gottweisses und zum Video vom EndzeitreporterMCM.
Mit diesem Video möchte ich die Ignoranz vom EndzeitreporterMCM herausstellen. Er macht sich nämlich der Irreführung vieler Menschen schuldig durch sein Halbwissen und unausgegorener Gedanken. Zudem ist er derjenige, der ganz klar einen anderen Jesus und ein anderes Evangelium verkündet. Aus diesem Grund bleibt zu hoffen und zu beten, dass er und seine Anhänger zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und umkehren. Durch sein falsches Gottesbild und anderen Jesus hat er das Evangelium vom Inhalt her verändert und seiner Kraft beraubt. Das soll im Folgenden noch deutlich werden.
Der Umgang des EndzeitreportersMCM mit Bibelstellen offenbart sehr viel über ihn. Es wird leider nicht nur seine Ignoranz deutlich, sondern auch eine schändliche Missachtung des engen Kontextes, da er z.B. Hiob 37,5 heranzieht, um zu belegen, dass Gottes Wesen komplex ist. Zitat:
"Wenn es um das Gottesbild geht, so handelt es sich nicht nur um das komplexeste Thema der Welt, sondern um das komplexeste Thema des ganzen Universums."
Das ist im Grunde richtig. Wenn er aber zeigen möchte, dass das Wesen Gottes im Vergleich zum Evangelium komplex ist und um das zu belegen, Hiob 37,5 heranzieht, dann ist das unfreiwillig komisch. In Hiob 37,5 steht:
"Gott donnert wunderbar mit seiner Stimme; er tut große Dinge, die wir nicht begreifen."
Was verrät der enge Kontext über die Bedeutung dieses Verses? Was genau wollte der Heilige Geist damit mitteilen? Hat er damit beabsichtigt, etwas über die Komplexität des Wesens Gottes auszusagen? Jedes Wort oder jede Aussage haben immer nur eine einzige Bedeutung, nämlich die vom Autor beabsichtigte. Welche Bedeutung ein Vers hat, das bestimmt immer der Textzusammenhang. Es gehört zu den grundlegendsten hermeneutischen Regeln, d.h. Regeln der Auslegung, dass die Bedeutung eines Verses durch die umliegenden Verse bestimmt wird. Es reicht oft der vorhergehende Vers oder nach folgende, um die beabsichtigte Bedeutung zu erkennen. Wenn das nicht reicht, dann muss der ganze Sinnabschnitt es biblischen Kapitels betrachtet werden. Reicht das nicht aus, dann muss das ganze Kapitel herangezogen werden. Genügt auch das nicht, dann hat man das ganze Buch oder den ganzen Brief einzubeziehen und letztendlich den gesamtbiblischen Kontext.
In unserem Fall ist es sehr einfach, zu erkennen, worum es geht. Man muss sich einfach den Vers davor und danach ansehen. In Vers 4 und 6 steht nämlich:
"4 Nach dem Blitze brüllt eine Stimme; er donnert mit seiner erhabenen Stimme, und hält die Blitze nicht zurück, wenn seine Stimme gehört wird. 6 Denn zum Schnee spricht er: Falle zur Erde! und zum Regengusse und den Güssen seines gewaltigen Regens."
Bei diesem Vers handelt es sich also um keine Aussage darüber, wie das Wesen Gottes komplex ist und nicht einmal dass das Wesen Gottes komplex ist, sondern um Gottes Handeln in der Welt. Es geht schlicht um Naturerscheinungen wie Blitze, Donner, Schnee und Regen, die von Gott verursacht wurden und die Menschen nicht erklären konnten. Das ist alles.
Schaut man sich den Kontext etwas weiter an, dann wird ersichtlich, dass es sich um eine Rede Elihus handelt. Durch ein wenig Nachdenken darf dann auch klar werden, auf wen sich diese Rede bezieht. Wenn Elihu sagt, dass das Dinge sind, "die wir nicht begreifen", dann meint er ihn und die Menschen seiner Zeit, die die Naturerscheinungen nicht erklären konnten. Heute können wir das Zustandekommen von Blitzen, Donner, Schnee und Regen wissenschaftlich zumindest beschreiben. Ich sage bewusst nicht, dass wir sie erklären können, weil die Naturwissenschaften prinzipiell nichts erklären können, außer tautologisch.
Selbstverständlich kamen mit jeder wissenschaftlichen - in Anführungsstrichen - "Erkenntnis" neue Phänomene hinzu, die man heute nicht erklären, bzw. beschreiben kann. Man vgl. Prediger 3,11:
"Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, ohne dass der Mensch das Werk, das Gott gewirkt hat, von Anfang bis Ende zu erfassen vermag."
Blitze, Donner, Schnee und Regen gehören aber nicht dazu.
Es gibt mindestens zwei Gründe, warum man vorsichtig sein sollte, um weitreichende Lehren aus der Rede Elihus zu ziehen. Hiob 42,7 zeigt, dass die Reden der anderen drei Freunde zwar gut geklungen haben mögen, aber Gott sie negativ beurteilt:
"Und es geschah, nachdem der HERR diese Worte zu Hiob geredet hatte, da sprach der HERR zu Eliphas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und gegen deine beiden Freunde; denn nicht geziemend habt ihr von mir geredet wie mein Knecht Hiob."
Elihus selbst wird zwar nicht direkt genannt, aber da er in die gleiche Kerbe schlägt, sollte man sehr vorsichtig sein und sich davor hüten, seine Ausführungen als eine an ihn ergangene Offenbarung Gottes zu verstehen. Auf keinen Fall sollte man weitreichende Lehren ungestützt von Lehrbüchern oder Lehrbriefen darauf aufbauen. Dieser hermeneutische Leitsatz gilt allgemein für die sogenannte Weisheitsliteratur der Bibel, nämlich Hiob, Psalmen, Sprüche, Predige und Hohelied.
Wie sieht es mit der zweiten Stelle aus, die der Endzeitreporter heranzieht, um die Komplexität des Wesens Gottes zu belegen? Selbstverständlich verfolgt er damit das Ziel, die wahre Erkenntnis Gottes vom Evangelium abzukoppeln können.
Er führt Micha 4,12 an:
"Aber sie kennen die Gedanken des HERRN nicht und verstehen seinen Ratschluss nicht; denn er hat sie gesammelt, wie man Garben auf die Tenne sammelt."
Hat der Endzeitreporter wenigsten hier das Wort Gottes würdig behandelt oder hat er diesen Vers wieder auf schändlicher Weise aus dem Kontext gerissen und für seine niederes Ziel missbraucht, dass Evangelium von seinem trinitarischen Wesen loszukoppeln, um an seiner Irrlehre weiter festhalten zu können?
Wir schauen uns wieder die Verse davor und danach an:
"11 Und nun haben sich viele Nationen gegen dich versammelt, die sprechen: Sie werde entweiht, und unsere Augen mögen mit Genugtuung auf Zion sehen! 12 Aber sie kennen die Gedanken des HERRN nicht und verstehen seinen Ratschluss nicht; denn er hat sie gesammelt, wie man Garben auf die Tenne sammelt. 13 Mach dich auf und drisch, Tochter Zion! Denn ich werde dein Horn zu Eisen und deine Hufe zu Erz machen, und du wirst viele Völker zermalmen; und ich werde ihren Raub dem HERRN verbannen und ihr Vermögen dem HERRN der ganzen Erde."
Soll dieser Vers allen Ernstes etwas mit dem komplexen Wesen Gottes zu tun haben? Hier geht es ganz offensichtlich um das souveräne Handeln Gottes, um seine Weltregierung, wie er den Lauf der Geschichte und das Schicksal der Völker lenkt. Wir lesen von Nationen, die gegen Jerusalem ziehen, um es zu entweihen, dabei aber nicht erkennen, dass es der Ratschluss Gottes war, der das alles herbeigeführt hat. Heißt das, dass die einzelnen Menschen, die so eine Nationen bilden, diesen Gedanken nicht begreifen könnten, wie wir es gerade tun, nachdem wir diese drei Verse gelesen haben? Das ist selbstverständlich Unsinn.
Wir sehen, dass die Argumentation vom Endzeitreporter bereits auf weniger als wackeligen Beinen steht. Sie hat bis jetzt überhaupt keine Grundlage im Wort Gottes.
Wenden wir uns aber der dritten Stelle zu. Hier wollen zeigen, dass der EndzeitreporterMCM nicht nur den engen Kontext missachtet und Verse für seine Irrlehren missbraucht, sondern auch den weiten Kontext absolut unbeachtet lässt. Er schließt an Mich 4,12 an und sagt:
"Gott tut also viele große Dinge, die wir nicht verstehen, genausowenig wie ein Mensch manchmal die Gedanken Gottes nachvollziehen kann."
Um das zu belegen, zitiert er aus Jesaja 55,8-9:
"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."
Dann behauptet er:
"Der unsterbliche Gott und seine Gedanken sind soviel höher als die Gedanken der sterblichen Menschen, dass auch die gläubigen Christen sich manchmal fragen, wie Gott dies oder jenes zulassen kann, egal ob es um das eigene Leben geht oder die Welt allgemein."
Auch hier treffen wir auf ein Wirrwarr von undifferenzierten Gedanken, Kategorienfehlern und unzulässigen Schlüssen. Will uns EndzeitreporterMCM etwa wirklich weiß machen, dass der Mensch geoffenbarte Gedanken Gottes nicht nachvollziehen kann? Oder will er sagen, dass wir bestimmte von Gott zugelassene oder herbeigeführte Ereignisse nicht erklären können; dass wir uns fragen, was sich Gott bei diesem oder jenem gedacht hat oder uns unklar ist, welches Ziel er damit verfolgt?
Ersteres würde nicht nur die Gottesebenbildlichkeit des Menschen angreifen, sondern zugleich nicht weniger als den gesamten christlichen Glauben zerstören. Die Folgen für jede biblische Erkenntnistheorie wären verheerend, weil sie im selbstwiderlegenden Skeptizismus enden würde, wo nichts gewusst werden kann. Wenn Gottes Gedanken wahr sind und unsere Gedanken keine Übereinstimmung mit den wahren Gedanken Gottes aufweisen, dann folgt daraus unausweichlich durch logische Notwendigkeit, dass wir keine wahren Gedanken haben können. Aber selbst dieser Schluss könnte dann nicht wahr sein, wenn nichts Wahres gewusst werden kann. Darum sprach ich vom selbstwiderlegenden Skeptizismus, was absurd und nichts anderes als intellektuellen Tod bedeutet.
Der EndzeitreporterMCM könnte zwar so einen Unsinn von sich geben wie, dass er die Gesetze der Logik verwirft oder sie keine Bedeutung für ihn haben, sondern nur die Bibel. Dann verwirft er aber auch den Satz vom Widerspruch, demnach sich zwei gegenseitig ausschließenden Aussagen im selben Sinn nicht gleichzeitig wahr sein können. Wenn er den Satz vom Widerspruch verwirft, dann gilt auch gleichermaßen das genaue Gegenteil von dem, was er sagt. Wenn er den Satz vom Widerspruch verwirft, dann verwirft er den Satz vom Widerspruch nicht. Wenn nur die Bibel für ihn zählt, dann zählt nicht nur die Bibel für ihn.
Aber auch diese Ausflucht wäre unsinnig, da der Herr Jesus selbst den Satz vom Widerspruch voraussetzt und so bestätigt, wenn er in Markus 12,36-37b fragt:
"36 David selbst sprach doch im Heiligen Geist: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße!« 37 David selbst nennt ihn also Herr; wie kann er dann sein Sohn sein?"
Obwohl diese Widerlegung von der Logik her vollkommen ausreicht, um die Ausführungen des EndzeitreportersMCM der Absurdität zu überführen, müssen wir dabei nicht stehen bleiben. Der weite Kontext der Bibel soll das ganze Bild präsentieren. Dazu wollen wir einen etwas längeren Abschnitt aus dem 1. Kor 2,9-16 betrachten:
"sondern wie geschrieben steht: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz aufgekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben“; 10 uns aber hat Gott es offenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. 11 Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. 12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, um die Dinge zu kennen, die uns von Gott geschenkt sind; 13 die wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, mitteilend geistliche Dinge durch geistliche Mittel. 14 Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird; 15 der geistliche aber beurteilt alles, er selbst aber wird von niemand beurteilt; 16 denn „wer hat den Sinn des Herrn erkannt, der ihn unterweise?“ Wir aber haben Christi Sinn."
Folgendes ist von Vincent Cheungs "The View from Above" (S.9) entnommen: Vers 9 sagt zwar, dass es tatsächlich himmlische Dinge gibt, die Menschen im Allgemeinen nicht verstehen können. Vers 10 macht aber unmissverständlich deutlich, dass Gott uns diese Dinge durch den Geist offenbart hat. Vers 11 erklärt, dass nur der Heilige Geist von diesen Dingen weiß, Christen aber diesen Geist haben und sie so ebenfalls wissen dürfen. Vers 13 zeigt, dass die Offenbarung dieser himmlischen Gedanken und durch Worte kommt und so den Regeln der Grammatik folgt. "Das sind nicht nur Worte, die zu uns gesprochen wurden und die wir entweder verstehen oder nicht verstehen. Paulus sagt, dass der Geist ihn diese Worte gelehrt hat und er dann diese Worte gebrauchte, um andere zu lehren. Dieser Abschnitt ist eine Garantie dafür, dass Christen diese himmlische Philosophie [d.i. die Sicht Gottes, Anm. d. Verf.] begreifen und sogar lehren können."
Wer ist es nun, der die Gedanken Gottes nicht verstehen kann? Der 14. Vers nach der Menge-Übersetzung klärt auf:
"Der seelische (= natürliche) Mensch aber nimmt nichts an, was vom Geiste Gottes kommt, denn es gilt ihm als Torheit, und er ist nicht imstande, es zu verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muß."
Der Mensch, der den Geist nicht hat, kann die himmlischen Gedanken Gottes auch nicht verstehen. Im Bezug auf die Kinder Gottes sagt der Heilige Geist durch Paulus aber:
"denn »wer hat den Sinn des Herrn erkannt, dass er ihn belehre?« Wir aber haben den Sinn des Christus."
Dem EndzeitreporterMCM bleibt also nur letztere Variante übrig: "dass auch die gläubigen Christen sich manchmal fragen, wie Gott dies oder jenes zulassen kann, egal ob es um das eigene Leben geht oder die Welt allgemein." Diese Problematik wiederum ist aber absolut irrelevant im Bezug auf die Frage, ob Gottes Selbstoffenbarung eindeutig und verständlich ist. Im Hangout mit Gottweisses habe ich auch auf Joh 17,3 verwiesen:
"Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen."
Dieser Vers macht deutlich, dass das ewige Leben sehr wohl von der wahren Erkenntnis Gottes abhängt. Dazu aber später mehr.
Vincent Cheung erhellt weiterhin, dass die Berufung auf Jes 55,8-9, um die eigene Ratlosigkeit hinsichtlich der Wege Gottes zu entschuldigen, irreführend und unverantwortlich ist. Denn wer sagt, dass wir bei unseren eigenen Gedanken bleiben müssen? Schließlich hat Gott seine Gedanken in der Schrift offenbart. Dieser Aspekt des wird auch im unmittelbaren Kontext von Jesaja 55,8-9 angesprochen, nämlich wieder gleich im vorhergehende Vers 7:
"Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung."
Die Gottlosen und Übeltäter sollen sich also ihrem Weg und ihren Gedanken abwenden und zum Herrn wenden. Warum? Denn die Wege und Gedanken Gottes sind weit höher als die der Menschen. Es handelt sich also um den Aufruf, sich den Gedanken Gottes zuzuwenden und auf seinen Wegen zu gehen. Keinesfalls wollte der Heilige Geist damit sagen, dass wir die Gedanken und Wege Gottes nicht verstehen könnten.
Ich hoffe sehr, jedem ist dadurch deutlich geworden, dass alttestamentliche Stellen im Kontext und besonders im Licht des Neuen Testamentes gedeutet werden müssen, da es sich bei der Bibel um eine fortschreitende Offenbarung handelt. Der EndzeitreporterMCM missbraucht das Wort Gottes auf schamlose und ignorante Weise und ist ohne Entschuldigung für seine Irreführungen, die er damit im Internet verbreitet.
Kommen wir nun zur zentralen Aussage des Videos:
"Die Wesenheit Gottes ist komplex, doch das Evangelium Christi, durch das wir ewiges Leben empfangen, ist dafür ganz einfach."
Der EndzeitreporterMCM beschränkt sich auf eine Wiedergabe von Joh 3,14-18, um diese Kernaussage zu belegen. Er zitiert zuerst Verse 14 und 15:
"Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muß der Sohn des Menschen (nämlich Jesus Christus) erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat."
und fragt dann:
"Durch was empfangen wir also ewiges Leben? Durch den Glauben an den Sohn Gottes, Jesus Christus, der für unsere Sünden starb, damit wir durch Jesus ewiges Leben empfangen."
Das klingt erst einmal gut und annehmbar, ist aber in Wahrheit aus mehreren Gründen eine höchstgefährliche Irreführung, wenn man wieder den gesamtbiblischen Kontext beachtet.
Als erstes sei auf den Schluss des Johannesevangeliums verwiesen. In Joh 20,30-31 erklärt Johannes die Absicht, die er bei der Verfassung seines Evangeliums verfolgt hatte:
"Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr glaubend Leben habt in seinem Namen."
Als Johannes zum Schluss kommt, sagt er, dass es noch vieles zu berichten gäbe an Zeichen, die Jesus vor seinen Jüngern getan hat. Er schrieb eine Auswahl an Zeichen nieder, damit man dadurch glauben würde, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes. Und man so durch den Glauben Leben habe in seinem Namen. Das ist bedeutsam. Er hat sich nicht einfach auf die Passage in Joh 3,14-18 beschränkt. Das alleine würde nämlich niemanden retten. Johannes setzt mit seiner Erklärungsabsicht nach einem bestimmten Zeichen an: der Auferstehung Jesu und dem Erscheinen vor seinen Jüngern. Joh 20,29 sagt:
"Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!"
Direkt nach dieser Aussage kann Johannes stoppen - vorher nicht - und erklärt, dass er das Evangelium geschrieben hat, damit man durch Glauben an Jesus ewiges Leben bekommt. Diese heilsnotwendige Wahrheit fehlt eben in Joh 3,14-18. Fairerweise muss gesagt werden, dass der EndzeitreporterMCM es nicht versäumt, auch die Auferstehung zu erwähnen. Jedoch wird dieser wesentliche und unverzichtbare Bestandteil des Evangeliums im gut zehnminütigen Video nur ein einziges Mal beiläufig erwähnt.
Paulus macht die Wichtigkeit der Auferstehung an zwei Stellen deutlich, einmal im Römerbrief 4,24-25:
"der unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist."
und gibt dann im 1. Korintherbrief 15,1-4 direkt zu verstehen, dass die Auferstehung wesentlicher Bestandteil des Evangeliums ist:
"1 Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, […] 3 Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; 4 und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften;".
Das ist auch darum bedeutsam, weil dieser Gedanke die Einleitung zum sogenannten "Auferstehungskapitel" 1Kor 15 darstellt.
In Röm 8,34 stellt Paulus die bedeutende rhetorische Frage:
"wer ist es, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der [auch] auferweckt worden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet."
Die Schrift kennt aber weitere Bedingungen, die zum ewigen Leben gehören. Joh 17,3 habe ich ja bereits erwähnt:
"Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen."
Die wahre Erkenntnis Gottes und Jesu Christi müssen unter anderem ebenfalls gegeben sein, um das ewige Leben zu haben. Wie absurd so eine verkürzte Darstellung des Evangeliums ist, wird anhand 1Joh 5,1b deutlich:
"Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren;".
Warum benutzt der EndzeitreporterMCM nicht einfach diesen Vers vom selben Verfasser? Da steht es doch: Es reicht zu glauben, dass Jesus der Messias ist, um von Gott geboren zu sein. Das Problem ist offensichtlich. Dieser Vers liefert zu wenige Informationen, um vom vollen Evangelium reden zu können. Wenn man diesen Vers isoliert betrachten würde, dann wären demnach selbst Muslime aus Gott geboren, denn der Koran sagt, dass Jesus der Messias ist. Leider füllt der Koran diese Bezeichnung ganz anders als die Bibel. Der Fehler des EndzeitreportersMCM ist nicht ganz so offensichtlich, fällt aber in die gleiche Kategorie.
Es reicht also nicht aus, einfach Joh 3,14-15 zu zitieren:
"Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muß der Sohn des Menschen (nämlich Jesus Christus) erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat"
um dann zu fragen und die Antwort zu geben:
"Durch was empfangen wir also ewiges Leben? Durch den Glauben an den Sohn Gottes, Jesus Christus, der für unsere Sünden starb, damit wir durch Jesus ewiges Leben empfangen."
Die Frage ist, was das bedeutet, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes ist. Die biblischen Begriffe müssen auch biblisch gefüllt und verstanden werden:
Das Problem ist also jedesmal das gleiche: Es handelt sich um einen radikal anderen Jesu Christus. Der EndzeitreporterMCM macht es sich hier also eindeutig zu einfach. Ps 119,160b (rev. Elb.) sagt nicht umsonst:
"Die Summe deines Wortes ist Wahrheit".
Was muss der Mensch nun glauben, um gerettet zu werden und das ewige Leben zu haben? Wenn man die Schrift systematisch studiert, kann man die heilsnotwendigen Wahrheiten in fünf Punkten zusammenfassen:
Man muss glauben, dass Jesus der eine Gott ist und wesensgleich und ebenbürtig mit dem Vater. Es reicht nicht, zu glauben, dass er lediglich göttlichen Ursprungs ist und mit dem Vater wesensähnlich, da er zu irgendeiner Zeit aus dem Vater geboren sein und einen niederen Gott darstellen soll. Der EndzeitreporterMCM und Nature23 verweisen als Vergleich auf Adam und Eva und bauen auf dieser unzulässigen und biblisch nicht gestützten Analogie zum Großteil ihr Gottesbild auf. Darauf werde ich im Folgenden noch näher eingehen.
Ferner muss der Mensch glauben, dass Jesus stellvertretend am Kreuz die Sünden getragen und die gerechte Strafe dafür empfangen hat. Das setzt aber voraus, dass er selbst ohne Sünde war und vom Wesen her mit dem Vater gleichwertig und gleichewig ist. Das wird gleich noch genauer dargelegt werden.
Wie bereits gezeigt, ist die leibliche Auferweckung (Joh 2,19-21; Apg 2,31; 1Kor 15,47.49) aus den Toten ein wesentlicher Bestandteil des Evangeliums. (1Kor 15,1-4)
Der Mensch muss glauben, dass er alleine durch Glauben und darum aus Gnade gerettet wird, ohne es sich in irgendeiner Weise verdient zu haben.
Man muss an Jesus glauben und nur Jesus allein. (Berg der Verklärung, kein anderer Name unter dem Himmel)
Nach dem wir uns die heilsnotwendigen Wahrheiten angesehen haben, wollen wir uns Gedanken über die Trinität und das Evangelium machen. Dabei wollen wir folgenden zwei Fragen nachgehen:
Der EndzeitreporterMCM offenbart ein sehr undifferenziertes Verständnis vom Evangelium. Es ist nämlich auf der einen Seite selbstverständlich sehr einfach und jeder noch so einfältige Mensch kann es verstehen und im Glauben annehmen - durch das Wirken des Heiligen Geistes selbstverständlich. Auf der anderen Seite kann man das Evangelium sein Leben lang studieren und dringt doch nie ganz bis zum Grund vor. Jemand hat etwas ähnliches im Bezug auf das Johannesevangelium gesagt: Kinder können darin waten und Theologen tauchen.
Das hat folgenden Grund: Das Evangelium ist von Anfang bis Ende trinitarisch und darum letztendlich genauso komplex wie Gott selbst, denn es bezieht alle drei Personen Gottes mit ein. Es beinhaltet…
Paulus bringt diese Wahrheit im Eph 1,3-14 auf besondere Weise zum Ausdruck. Bei diesem Abschnitt handelt es im griechischen Grundtext nämlich um einen einzigen durchgehenden Satz. Tatsächlich reden wir vom längsten aus der Antike überlieferten Satz. Diese Passage stellt einen Lobpreis auf den dreieinigen Gottes dar.
Paulus beginnt mit dem Vater (V.3 - 6), wie jeder Segen von ihm kommt, weil er die Erlösung geplant und Menschen vor Grundlegung der Welt erwählt und für die Sohnschaft vorherbestimmt hat und schließt mit einem wiederkehrenden Lobpreis: "3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus, 4 wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe; 5 und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten,".
Danach wendet er sich dem Sohn zu (V.7-12) und zählt auf, was wir in ihm haben und erklärt, dass der Sohn die Herrschaft hat im Himmel und auf der Erde und schließt wieder mit dem Lobpreis: "7 in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er uns gegenüber hat überströmen lassen in aller Weisheit und Einsicht, 9 indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst 10 für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist, in ihm, 11 in dem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvor bestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens, 12 damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben;"
In den Versen 13-14 spricht er die Aufgabe des Heiligen Geistes an und schließt wieder mit dem bekannten Lobpreisworten: "in dem auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils – in dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung, 14 der das Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit."
Grob zusammengefasst können wir die Aufgaben der drei Personen Gottes folgendermaßen ausdrücken: Der Vater hat die Erlösung geplant, der Sohn ausgeführt und der Heilige Geist wendet sie an. Diese wenigen Hinweise sollen erst einmal genügen, um das trinitarische Wesen des Evangeliums zu belegen. Ich will noch einmal wiederholen, dass das Evangelium nicht von der Trinität zu trennen ist und in der Tiefe genauso komplex wie das Wesen Gottes selbst. Die Frage ist, was man vom Evangelium glauben muss, um gerettet zu werden und ewiges Leben zu haben. Die heilsnotwendigen Wahrheiten des Evangeliums haben wir uns auch bereits angesehen. Selbstverständlich kann man diese heilsnotwendigen Wahrheiten noch weiter aufdröseln oder auch anders strukturieren. Die vorgestellten fünf Punkte bieten aber eine ausreichende und arbeitsfähige Grundlage.
Der EndzeitreporterMCM wagt die Behauptung, dass ich ein antichristliches Evangelium vertreten würde, weil ich am trinitarischen Charakter des Evangeliums festhalte und von daher auch an dem wahren Jesus:
"[E]s gibt auch leider einige Christen, die dieses einfache Evangelium des Messias verdreht und etwas hinzugefügt haben, nämlich dass wir auch an die richtige Auslegung der Dreieinigkeit glauben müssen, um gerettet zu werden und wer nicht an die Dreieinigkeit glaubt, so lehren sie, geht verloren und landet in der Hölle. Diese Christen haben selbst dieses einfache Evangelium des Messias nicht verstanden und verkünden daher ein antichristliches Evangelium."
Stimmt es, dass man ein antichristliches Evangelium predigt, sobald man sagt, dass das Gottesbild und die Vorstellung vom Christus richtig sein müssen? Oder bleibt das Evangelium unbeschadet, wenn man es auf ein falsches Gottesbild gründet, wie etwa der Gottesvorstellung Mohammeds? Oder kann man irgendeinen unbiblischen, einen anderen Jesus ins Zentrum des Evangeliums setzten, ohne dass dabei auch ein anderes Evangelium herauskommt - wo es doch kein anderes gibt? Kann man z.B. über Jesus glauben, dass er nicht wirklich ins Fleisch gekommen ist, sondern nur einen Scheinleib hatte? Sollte ein Menschen glauben können, dass Jesus am Kreuz für die Sünden starb und auch auferstanden sei am dritten Tag, aber durch ein außereheliches Verhältnis mit Maria Magdalena gesündigt hätte? Sollte das Evangelium von so einem Jesus unbeschadet bleiben? Das sind rhetorische Fragen, die für das vorliegende Problem sensibilisieren sollen. Die zentrale Frage bei dieser Auseinandersetzung ist nämlich, ob man glauben kann, dass jemand am Kreuz gestorben ist, der wesensmäßiger niedriger ist als der Vater, und trotzdem errettet sein kann.
Der EndzeitreporterMCM lehnt die biblische Lehre der Trinität ab und vertritt ein Gottesbild, dass dem Arianismus am nächsten kommt. Jesus soll irgendwann aus dem Vater geboren worden sein und ist nicht gleichewig und ebenbürtig mit ihm. Jesus soll göttlich oder göttlichen Ursprungs sein, aber nicht der höchste Gott, sondern ein niederer Gott. Im nächsten Punkt werde ich ausführen, warum dieser andere Jesus des EndzeitreportersMCM, der nicht wesensgleich ist mit dem Vater und ein niederer Gott sein soll, nicht retten kann.
Meine Behauptung ist, dass man kein antichristliches Evangelium predigt, indem man auf das wahre Gottesbild besteht und dass kein falscher Jesus ins Zentrum des Evangeliums gestellt wird, der nicht retten kann aufgrund seiner mangelnden Wesensgleichheit mit dem Vater. Im Gegenteil ergibt sich ein antichristliches Evangelium dann, wenn man einen anderen Jesus anstelle des wahren Christus ins Zentrum des Evangeliums stellt - einen Jesus, der nicht erretten kann. Dann kann man berechtigterweise von einem antichristlichen Evangelium reden. Und genau das ist der Fall beim EndzeitreporterMCM, Nature23, Turgay Yasar und Co.
Im Nächsten Abschnitt wollen wir uns daher als nächstes die Begründung ansehen, warum der andere Jesus dieser Irrlehrer niemanden retten, der an ihn glaubt.
Im gesamten Video vom EndzeitreporterMCM fällt meine Begründung seiner Irrlehre nur durch ihre Abwesenheit auf. Mit keinem Sterbenswörtchen geht er auf die im Hangout vorgelegte Argumentation ein und berührt sie wirklich nicht einmal ansatzweise. In pathetischer Weise erklärt er:
"Es gibt unterschiedliche Auslegungen der Dreieinigkeit. So lehren zum Beispiel einige, dass alle Wesen der Dreieinigkeit - also der Vater, der Sohn und der Heilige Geist - wesensgleich sind und es keine Hierarchie in dieser Dreieinigkeit gibt."
Der EndzeitreporterMCM ist ignorant und ein regelrechter Diabolos, was soviel wie "Durcheinanderbringer" bedeutet, was biblische Themen angeht, besonders die Trinität.
1) Es gibt schlicht keine unterschiedlichen Auslegungen der Trinität.
Das ist haarsträubender Unsinn. Die biblische Lehre der Trinität wurde durch ein systematisches Studium der Schrift nach und nach entfaltet und festgelegt. Das sogenannte "Athanasische
Glaubensbekenntnis" gibt die Sicht wieder, die der christlichen Orthodoxie, d.h. Rechtgläubigkeit, entspricht. Eine gute Definition beinhaltet drei Wahrheiten:
"Es gibt nur einen einzigen unteilbaren Gott, JHWH, und drei voneinander unterschiedene Personen, die dieser eine Gott sind, nämlich der Vater, der Sohn und
der Heilige Geist, die untergeordnete Rollen in der Funktion einnehmen, aber von ihrem Wesen her alle drei gleich ewig und gleichwertig sind."
Das ist die biblische Lehre der Trinität. Sie beruht auf diesen drei Wahrheiten. Wer eine dieser Wahrheiten leugnet, ist per Definition ein Antitrinitarier und Sektierer, wenn er sich als Christen bezeichnet so wie der EndzeitreporterMCM. Durch dieses Manöver, dass er angeblich auch an die Trinität glauben, sie aber nur anders auslegen würde, führt er Menschen bewusst oder unbewusst in die Irre. Traditionelle und ungefestigte Christen lassen sich eben durch eine klare Ablehnung der Trinität nicht so einfach in die Abo-Falle locken.
2) Der EndzeitreporterMCM offenbart auch eine Unkenntnis bezüglich der Begriffe, die er verwendet.
So scheint ihm der Unterschied zwischen Wesen und Person völlig unbekannt zu sein, wenn er Vater, Sohn und Heiligen Geist als "alle Wesen der Dreieinigkeit" bezeichnet. Vater, Sohn und Heiliger
Geist sind Personen des einen Wesens Gottes. Nach dem Wesen wird mit "Was" gefragt und nach der Person mit "Wer". Das Wesen sagt etwas darüber aus, was man ist. Die Person hingegen, wer man ist.
Es handelt sich um zwei ganz klar unterschiedliche Kategorien. So kennen wir pflanzliche, tierische, menschliche und engelische Wesen. Über allem steht das eine einzigartige, ewige und unteilbare
Wesen Gottes. Wir kennen auch unterschiedliche Personen unter uns Menschen. Ich bin der Josef und liefere hier eine Kritik einer anderen Person, dem EndzeitreporterMCM. Wir sind beide aber was? -
Menschliche Wesen. Genauso kennen wir Engelwesen und unterscheiden sie nach den Personen. Es gibt einen Gabriel, der Maria die Geburt Jesu ankündigte, und einen Erzengel Michael, der eine andere
Person ist als Gabriel, aber genauso ein Engel. Der Unterschied ist zu Gott ist, dass es Gottes Wesen nur einmal gibt. Die drei Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist haben dieses eine Wesen
Gottes gemeinsam.
3) Ferner sitzt er - genauso wie Nature23 - dem fatalen Irrtum auf, dass diese Wesensgleichheit eine Hierarchie innerhalb der Trinität ausschließen würde:
"So lehren zum Beispiel einige, dass alle Wesen der Dreieinigkeit - also der Vater, der Sohn und der Heilige Geist - wesensgleich sind und es keine Hierarchie in dieser Dreieinigkeit gibt."
Das ist aber ein absolut unzulässiger Schluss! Die drei Personen JHWHs sind wesensgleich, weil sie das eine Wesen Gottes sind. Das schließt aber keine Hierarchie der drei Personen untereinander aus, was die Funktion angeht. Die Lehre der christlichen Orthodoxie ist also, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist wesensgleich sind UND eine Hierarchie hinsichtlich der Rollenverteilung innerhalb der Trinität gegeben ist. Man spricht von einer innertrinitarischen Subordination. Diese Unterordnung hat nichts mit dem Wesen zu tun, was absolut häretisch wäre, sondern betrifft nur die Rollenverteilung der drei Personen.
Hier ist noch einmal der Gedankenfehler: Ein höheres Wesen könnte sich ohne Weiteres jemand niedrigerem unterordnen, ohne dabei Schaden an seinem Wesen zu nehmen. Das wird beim
Herrn Jesus deutlich. Er ordnete sich seinen Eltern unter, obwohl er ihr Schöpfer war (Lk 2,51), Johannes dem Täufer (Mt 3,13-15) und letztendlich allen Menschen (Mk 10,45; Phil 2,5-8). Diese
wenigen biblischen Beispiele zeigen, dass der EndzeitreporterMCM und Nature23 mit ihrer Grundannahme falsch liegen und die biblische Lehre der Trinität wegen einem unbiblischen Prinzip ablehnen.
Das wird deutlich, wenn wir das Zitat weiterführen:
"Der Vater ist sozusagen A, der Sohn ist A und auch der Heilige Geist ist A. Dann gibt es die Auslegung der Dreieinigkeit, in der es eine Hierarchie gibt, nämlich dass der Vater A ist, der Sohn B und der Heilige Geist C und alle drei sind eins, bzw. sind sich einig."
Wie sieht es damit aus, dass alle drei Personen hinsichtlich ihres Wesens sind A sind und hinsichtlich ihrer Rollenverteilung A, B, C? In erster Hinsicht sind sie vom Wesen her eins und in letzterer sind sie sich als Personen absolut einig. Wo liegt die Notwendigkeit, das eine zugunsten des anderen aufgeben zu müssen? Woher kommt die Vorstellung, dass ich das tun würde? Das ist der christlich orthodoxe Standpunkt, der den Kern des christlichen Glaubens ausmacht, weil nichts zentraler ist als das Gottesbild.
Wie wir sehen herrscht in EndzeitreporterMCMs Gedankenwelt ein heilloses Durcheinander, was die biblische Lehre der Trinität betrifft. Es bleibt zu befürchten, dass er diese Lehre nicht einmal akkurat wiedergeben könnte und so nicht einmal weiß, was er ablehnt. Er geht sogar so weit, dass er behauptet, es sei letztendlich irrelevant, was man über Gott glaubt:
"Welche von diesen oder anderen Auslegungen der Dreieinigkeit nun richtig ist oder nicht, ist nicht Thema dieses Videos, weil es darum geht wie wir gerettet werden, um das ewige Leben zu bekommen und nicht, wie man das Wesen Gottes beschreiben kann."
Mit anderen Worten ausgedrückt: Man muss einfach IRGENDETWAS über den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist glauben. Bedeutung für die Errettung hat es keine. Dieser fatale Irrtum setzt seiner Reihe von Irrtümern die Krone auf.
Dieser kurze Kommentar des EndzeitreportersMCM spricht Bände im Licht des bisher Gesagten:
Wir haben gesehen, dass das Evangelium von seinem Wesen her durch und durch trinitarisch ist. Man kann das Evangelium nicht von der Trinität lösen, ohne es dabei zu zerstören. Es ist auch deutlich geworden, dass Jesus Mensch und Gott sein muss, um ein ausreichender Erlöser zu sein. Er musste genauso klein sein wie wir und genauso groß wie der Vater. Jetzt wollen wir diesen Themenkomplex etwas differenzierter betrachten. Gerade hier soll sich zeigen, wo die Probleme beim EndzeitreporterMCM liegen, weil er zu vielem in der Lage sein mag, aber zu keiner wirklich differenzierten Betrachtung.
Bis zu welchem Grad oder welcher Tiefe muss man also die biblische Lehre der Trinität verstanden haben, um gerettet zu werden? Das ist eine etwas heikle Angelegenheit, weil wir nicht sagen können, dass der Mensch durch Vollkommenheit in der Lehre gerechtfertigt wird. Diese Frage gewinnt also an Brisanz, wenn wir an jüngere Kinder oder geistig beeinträchtigte Menschen denken. Können solche denn überhaupt gerettet werden, wenn ihnen die geistigen Fähigkeiten dazu fehlen, die Trinität zu verstehen oder einfach nur, dass der Vater, der Sohn und der Heilige Geist der eine Gott sind? Was war zum Beispiel mit dem mitgekreuzigten Schächer, dem der Herr versicherte, dass er mit ihm im Paradies sein wird? Was hat er als Jude alles gewusst? Sollen wir wirklich erwarten, dass er das Evangelium samt seinem trinitarischen Wesen erklärt bekommen hat? Hat er zum Zeitpunkt seines Todes überhaupt verstanden und geglaubt, dass Jesus gerade als das Lamm Gottes am Kreuz neben ihm für seine Stunden starb? Was wir sagen können, ist, dass er Glauben an den Herrn Jesus hatte. Er glaubte mindestens diese Dinge im Bezug auf ihn:
Ich möchte gerne beispielhaft aus meinem Leben berichten. Ich war bekehrt und ging schon einige Zeit in eine freikirchliche Gemeinde. Mit einigen Freunden aus der Gemeinde veranstalteten wir evangelistische Einsätze auf Festivals. Als einige andere Leute aus einer befreundeten Gemeinde mit dabei waren, erfuhr ich im Gespräch mit jemandem, dass er zwar zum evangelistischen Einsatz mitgekommen sei, aber noch gar nicht bekehrt war. Das wollte mir erst gar nicht in den Kopf. Er sagte, er würde nicht verstehen, warum Jesus vor 2000 Jahren am Kreuz für ihn sterben musste. Mir war das irgendwie absolut klar, dass das sein musste, konnte es ihm aber nach einigen Anläufen nicht so erklären, dass es mich selbst zufrieden gestellt hätte. Ich glaubte "einfach", dass Jesus der eine Gott ist mit dem Vater und dem Heiligen Geist und dass er Mensch wurde und am Kreuz für meine Sünden starb, konnte es aber nicht sinnvoll erklären. Damals habe ich auch schon geglaubt, dass er am dritten Tag aus den Toten auferstand und in der Herrlichkeit ist, hatte aber noch nicht begriffen, dass das einen wesentlichen Teil, ja die zweite Hälfte des Evangeliums darstellt. Dennoch war ich bereits bekehrt und ein wiedergeborenes Kind Gottes.
Das bringt uns direkt zum entscheidenden Punkt: Man muss nicht unbedingt von Anfang an, an die Trinität glauben, um gerettet zu sein und ewiges Leben zu haben. Das ist nicht das, was ich an sich lehre. Den biblischen Standpunkt sehe ich darin: Man darf die biblische Lehre der Trinität nicht ablehnen, zumindest wenn man sie erklärt bekommt. Das kann man aber noch genauer ausdrücken: Man WIRD die biblische Lehre der Trinität und die Wesensgleichheit mit dem Vater nicht dauerhaft ablehnen oder gar das Gegenteil lehren, wenn man wirklich durch den Geist Gottes wiedergeboren ist. Man muss tatsächlich vieles nicht sofort verstehen und glauben, um gerettet zu werden, aber bekommt ein Wiedergeborener diese heilsnotwendigen Wahrheiten erklärt und begreift sie richtig, dann wird er sie glauben. Ein Scheinbekehrter kann diese Wahrheiten ablehnen, weil er nicht den Heiligen Geist hat, der ihm die Person Jesu vorstellt und verherrlicht (Joh 16).
Wir lesen im NT mehrmals von so einem Glauben, der kein wahrer Glaube war: Joh 2,23-3,2; 6,60-66 und 8,30-31.40-41. Besonders die erste Stelle ist von großer Bedeutung:
„23 Als er aber in Jerusalem war, am Passah, auf dem Fest, glaubten viele an seinen Namen, ALS SIE SEINE ZEICHEN SAHEN, die er tat. 24 Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte 25 und nicht nötig hatte, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war.„
Diese Menschen glaubten also, weil sie seine Zeichen gesehen hatten, aber der Herr vertraute sich ihnen nicht an, denn er wusste Bescheid, dass sie nicht wirklich glaubten. Sie hatten eine Art des Glaubens, der aus dem Fleisch kam und nicht durch den Geist Gottes gewirkt war, wie die nächste Stelle in Joh 6,60-66 deutlich erklärt:
„63 Der GEIST ist es, der LEBENDIG MACHT; das FLEISCH nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; 64 aber ES SIND EINIGE UNTER EUCH, DIE NICHT GLAUBEN. Denn Jesus wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde. 65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, wenn es ihm nicht von dem Vater gegeben ist. 66 Von da an gingen viele von seinen Jüngern zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.“
Diese Menschen haben an Jesus geglaubt und sind ihm sogar aufgrund ihres Glaubens nachgefolgt. Es waren Jünger. Allerdings hatten sie keinen geistgewirkten Glauben. Jesus brachte deshalb eine Predigt, die nur geistlich verstanden werden konnte. Diejenigen, die den Geist nicht hatten, stießen sich daran und verließen den Herrn. Die Apostel aber blieben, aus dem von Petrus genannten Grund in Vers 68-69:
"Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!" In Vers 65 (wie auch in Mt 16,17) hatte der Herr erklärt, dass dieser Glaube vom Vater gegeben war und niemand zum Sohn kommen kann, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben wird. Das gleiche finden wir auch in Mt 16,17 nachdem einem ähnlichen Bekenntnis des Petrus gelehrt: "Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!"
Daraus müssen wir schließen, dass es Menschen gibt, die vergeblich zum Glauben gekommen sind, wie Paulus es in 1Kor 15,2 ausdrückt. Solche Menschen sind nicht vom Vater gelehrt und haben nicht den Heiligen Geist. Sie hören diese heilsnotwendigen Wahrheiten des Evangeliums und lehnen sie nicht nur ab, sondern lehren das Gegenteil. Der EndzeitreporterMCM scheint definitiv so jemand zu sein. Er lehrt gegen die Wahrheit und wenn man ihn ermahnt und ihm ausführlich seinen Irrtum aufzeigt, so verdreht er die Worte weiter zu seinem Verderben und anderen und nennt mich einen verfluchten Anti-Evangelisten. Ich fürchte, dass bei ihm die Abonnementenzahlen, der Ruhm und vielleicht das Geld oder der dadurch ermöglichte Lebensstil eines YouTubers vor der Buße zurückhält - auch wenn er durch seine Videos nicht besonders reich wird.
So jemanden darf man nicht Bruder nennen. Damit macht man niemandem einen Gefallen. Es muss eine klare Abgrenzung geschehen von Licht und Finsternis. Wer die biblische Lehre der Trinität und somit die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater ablehnt, der glaubt an einen Gott, der so anders ist, dass es sich nicht mehr um den einen wahren Gott handelt. Er glaubt auch an einen derart anderen Jesus, der nicht retten kann, weil er nicht so groß ist, wie derjenige, gegen den man sich versündigt hat. Durch die Ablehnung dieser christlich orthodoxen Wahrheiten stellt man sich außerhalb dessen, was das Christentum an sich ausmacht und geht in Ewigkeit verloren.
Jedes seiner Videos, dass ich bisher gesehen habe, ließe sich auf gleiche Weise durchgehen und die Ignoranz, Irreführungen und Irrlehren Punkt für Punkt aufzeigen. Das bedeutet aber viel Arbeit, die ich aber nicht einmal scheuen würde, sondern mir fehlt einfach die Zeit dazu. Ich weiß nicht wie der EndzeitreporterMCM das macht, ob er von seinen Abonnements mittlerweile leben kann und darum die Zeit hat, um seine Videos zu erstellen. Vorzustellen wäre es. Darum ermahne ich jeden wahren Christen in vollem Ernst, der durch den Glauben an den wahren Jesus der Bibel wiedergeboren ist, dass er sich durch sein Abonnement mitschuldig macht und es sofort kündigen soll. Wer den EndzeitreporterMCM auf diese Weise unterstützt, macht sich ganz klar mit schuldig an seinen falschen, antichristlichen Lehren.
Weiter rufe ich jeden Christen auf, inständig für diesen Irrlehrer zu beten. Wenn er umkehrt, gerettet wird und es öffentlich bekennt, könnte das ein großes Zeugnis sein für den Herrn, durch das er vielleicht Menschen zu retten und dieser Hebrew Roots Bewegung zumindest in Deutschland einen Schlag zu versetzt gedenkt.
Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten; er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels heraus, von dem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen.
2Tim 2,24-26